Der Megastar und der Moonwalk

Wissen Sie, wann einen das Gefühl des Älterwerdens beschleicht? – Wenn man feststellt, dass die meisten Arbeitskollegen jünger sind, wenn die Lesebrille sich ankündigt und dann, wenn wie heute eine Ikone aus der Jugendzeit gestorben ist. Man kann von seiner Musik und seinem Lebensstil (oder was man darüber zu wissen glaubt) halten, was man will, über eines sind sich wohl die meisten einig: Michael Jackson war eine Popikone. Er hat, wie man heute überall hört und liest, Musikgeschichte geschrieben. Dieses Kapitel der Popgeschichte, das ich, obwohl ich nicht zu seinen größten Fans zähle, über die Jahre hinweg mitverfolgen konnte, ist nun abgeschlossen.

Michael Jackson hat keinen großen Einfluss auf unsere Sprache gehabt. Mir kommen dennoch spontan zwei Wörter in den Sinn: Megastar und Moonwalk. Wenn es das erste Wort nicht gegeben hätte, hätte man es für ihn erfinden müssen. Er war der Megastar schlechthin. So steht sein Name wohl ganz zu Recht in Dudens „Großem Wörterbuch der deutschen Sprache“ bei den Beispielen zum Stichwort Megastar. Auch bei Angaben zu den Kookkurenzen dieses Wortes, das heißt zu den Wörtern, die zusammen mit Megastar in Texten erscheinen, sind  Michael und Jackson prominent vertreten (siehe Wortschatzlexikon). Der Moonwalk ist offenbar ebenfalls keine Erfindung Michael Jacksons, aber er hat diesen Tanzschritt weltberühmt gemacht (siehe zum Beispiel YouTube).

Dies ist übrigens eine Situation, in der Anglizismen angebracht sind: Man könnte zwar sagen, dass der Mondgang durch die Megaberühmtheit und den König der populären Musik bekannt geworden ist, aber nur Moonwalk, Megastar und King of Pop sind zu Michael Jackson passende Begriffe. Ich werde mir heute wieder einmal „Billie Jean“ anhören.