Fachsprachen zeichnen sich unter anderem durch für Uneingeweihte schwierig verständliche Wörter aus. Desto schöner ist es, einmal einer Bezeichnung für etwas Wissenschaftliches zu begegnen, die man gleich versteht. Beim CERN in Genf hat man ein technisch hochkompliziertes Gerät repariert, das in seiner Art das größte der Welt ist. Es trägt den Namen Teilchenbeschleuniger.
Ein solcher Name bedarf nur noch der Erklärung, dass er irgendetwas mit Atomen und noch viel kleineren aufeinanderprallenden Materienteilchen zu tun hat, und schon hat man den Eindruck, dass man begreift, worum es geht. Natürlich verstehe ich wenig bis gar nichts davon, worum es beim Teilchenbeschleuniger wirklich geht, aber dieser durchsichtige Name sagt mir immerhin, was passiert: Es werden Teilchen beschleunigt (und diese Teilchen prallen dann aufeinander und das hilft irgendwie dabei, die Zusammensetzung des Universums zu verstehen). Als nur mäßig Interessierter Außenstehender bin ich nun zufrieden. Ich „weiß“ jetzt, wofür dieses aufwändige technische Wunderwerk verwendet wird. Wenn die Allgemeinheit wissen soll, womit eine Wissenschaft sich eigentlich beschäftigt, sind solche gut gewählten, einfach interpretierbaren Namen sehr nützlich.
Wenn ich jeweils ein Wort der Woche küren würde (was ich nicht tue und – ich verspreche es Ihnen – auch nicht tun werde) wäre es deshalb diese Woche noch einmal: der Teilchenbeschleuniger.
Wenn allerdings beim Einsatz des Teilchenbeschleunigers unerwartet doch noch, wie einige befürcht(et)en, ein schwarzes Loch entsteht, das die Erde mit allem Drum und Dran verschluckt, dann ist es nicht mehr nur das Wort der Woche. Es ist dann die absolut größte Verharmlosung aller Zeiten. Aber das ist dann ja nicht mehr so wichtig.