Frage
Ich lese grad die schönen Reiseberichte Heinrich Heines, und traf Ihren Namen wieder:
Doktor Bopp ist hier angestellt als Professor der orientalischen Sprachen und hat vor einem großen Auditorium seine erste Vorlesung über das Sanskrit gehalten.
(Heinrich Heine, Reisebilder und Reisebriefe, Briefe aus Berlin, Erster Brief)
Ich kann mich der Frage nicht erwehren, ob der genannte Herr Ihr Vorfahre war?
Antwort
Sehr geehrte Frau T.,
bei Heinrich Heine geht es um einen in Linguistenkreisen sehr berühmten und ungemein viel beleseneren Dr. Bopp, dem der hier schreibende Dr. Bopp nicht das Wasser reichen kann:
Franz Bopp (1791-1867) gilt als einer der Begründer der vergleichenden Sprachwissenschaft. 1821 erhielt er eine außerordentliche Professur an der Universität in Berlin (Heine schrieb den besagten Brief aus Berlin im Januar 1822). Von 1825 an war er dort ordentlicher Professor der orientalischen Literatur und allgemeinen Sprachkunde. Sein Hauptwerk ist „Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litauischen, Altslavischen, Gotischen und Deutschen“ (1833-52). Mit seinen Arbeiten zeigte Franz Bopp die Verwandtschaft zwischen vielen indogermanischen Sprachen auf.
Soweit ich weiß, sind dieser Professor Dr. Bopp und ich nicht miteinander verwandt, auch nicht über sieben Ecken. Der Familienname Bopp kommt häufiger vor, als Sie vielleicht annehmen. Er ist nur nicht im ganzen deutschen Sprachgebiet verbreitet. Mehr dazu lesen Sie, wenn Sie mögen, in einem älteren Blogeintrag.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp
Ach, Herr Dr. Bopp, Sie sind so bescheiden.
Als ich Ihren Namen zum ersten Mal las, musste ich an den Dr. Bob aus der Muppet-Klinik denken.
„Dr. Bob, Dr. Bob, der Patient stirbt!“
„Na, dann hat er ja gleich das Schlimmste hinter sich.“
und wieder etwas gelernt . ahha