Frage
Ich habe gerade einen Artikel mit der Überschrift „Sprachexperten auf der Stör“ gelesen. Kennen Sie diesen Ausdruck? Ist er eher regional?
Antwort
Sehr geehrte Frau W.,
den Ausdruck auf (der) Stör sein resp. auf (die) Stör gehen kenne ich. Nach den Angaben der Wörterbücher war und ist [?] er in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz üblich. Ob man in weiter nördlich auch kennt und versteht, kann ich von hier aus leider so schnell nicht beurteilen. Ich vermute aber, dass dem eher nicht so ist. Dort denkt man bei auf der Stör wohl eher an den Fluss die Stör (ein Nebenfluss der Elbe) und wundert sich dann, was ein Sprachexperte dort außer Bötchenfahren und Angeln zu tun haben soll. Gemeint ist im Artikel aber, dass Sprachexperten direkt beim Kunden tätig sind.
Auf Stör gingen früher Handwerker, wenn Sie sie anstatt in Ihrer ihrer Werkstatt beim Kunden zu Hause arbeiteten. Das verstieß eigentlich gegen die Zunftordnung. Es war ursprünglich eine Störung der Zunftordnung. Die Stör ist also eine Ableitung von stören. Ganz sicher ist dass allerdings nicht, denn – wie könnte es anders sein – es gibt auch andere Erklärungen für die Herkunft dieses Wortes.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp
Lieber Herr Bopp
Da Sie den Unterschied zwischen Sie und sie wohl kennen, darf ich annehmen, dass Ihnen lediglich ein Lapsus unterlaufen ist in der Antwort auf Frau W’s Frage zur Stör (2. Abschn., 1. Satz). Allerdings einer, den man gut sehen kann …
Freundlichst,
ein Tüpfelchen auf der Stör
Danke für den Hinweis. Sie/sie und dass/das stehen – ich muss es zu meiner Schande gestehen – ganz weit oben auf meiner „Flüchtigkeitsfehler-Hitliste“.
oops, oder ubs, wie wir hier in der schweiz (nicht ganz ernst gemeint) sagen:
dachte, Sie hätten auch das Ihnen/ihnen im selben satz gesehen …
gehört ja in dieselbe schublade.
nix für ungut,
ein tüpfelchen auf der stör
Wenn schon falsch, dann auch gleich richtig falsch! Das könnte man schon beinahe einen konsequent durchgeführten Flüchtigkeitsfehler nennen.