Springende Kühe

Es gibt Wörter, die nicht richtig zusammenpassen, die man aber trotzdem manchmal zusammen verwenden kann. Das war heute bei schönstem Frühlingswetter, Kaffe und Kuchen auf dem Bauernhof der Fall. Nach einem langen Winter im Stall durften die Kühe zum ersten Mal wieder auf die Weide. Das Tor geht auf, die ersten Kühe kommen vorsichtig aus dem Stall, schauen zuerst ein paar Augenblicke herum und fangen dann an, ein paar Meter zu rennen. So weit kommt die Beschreibung ganz ohne ungewöhnliche Wortkombinationen aus. Kühe schauen ständig mit ihren schönen, großen Augen aufs Gras oder sonst irgendwohin. Rennende Kühe hat man auch schon des Öfteren gesehen, auch wenn die Damen es im Allgemeinen lieber gemächlich nehmen. Doch dann beginnt die erste Kuh auf einmal herumzuspringen: richtige Bocksprünge, bei denen das Tier mit allen vieren vom Boden loskommt. Kaum hat die erste Kuh ihren ersten Sprung vollbracht, folgen viele ihrer Stallgenossinnen mit ähnlichen Kapriolen. So etwas gehört sich vielleicht für spielende Kälber oder texanische Rodeokühe, aber doch nicht für erwachsene Milchkühe!

„Springende Kühe“ ist eine ungewohnte Wortverbindung und ein mindestens ebenso ungewohnter Anblick. Der Bauer nannte die ausgelassen springende Tiere übrigens „tanzende Kühe“. Das ist eine noch ungewöhnlichere Verbindung, aber sie passt doch eher zu Trickfilmkühen. Für mich müssten die echten Kühe noch etwas an der Eleganz ihrer Sprünge arbeiten, bevor ich es „tanzen“ nennen würde. Wie dem auch sei, es war ein herrlicher Anblick an einem herrlichen Tag!

2 Gedanken zu „Springende Kühe“

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