Frage
Woher stammt der Ausdruck doppelt gemoppelt?
Antwort
Sehr geehrter Herr A.,
leider kann ich Ihnen nur eine sehr unvollständige Antwort geben. Ich weiß weder, wann und wo der Ausdruck entstanden ist, noch, was für ein moppel genau in gemoppelt steht. Mit der umgangssprachlichen Wendung doppelt gemoppelt drückt man wie mit doppelt genäht hält besser aus, dass etwas (meist unnötigerweise) zweimal ausgedrückt wird.
Das umgangssprachliche Substantiv Moppel bezeichnet einen dicklichen Menschen, einen molligen Hund oder eine vollschlanke Katze. Das umgangssprachliche Verb moppeln hat unter anderem die Bedeutung – sagen wir es einmal ganz gesittet – beischlafen. Der Bedeutungszusammenhang mit doppelt gemoppelt ist mir in beiden Fällen ziemlich schleierhaft. Vielleicht gibt es auch eine Verbindung mit moppen (mit einem Mopp saubermachen). Es ist eigentlich gar nicht so wichtig, woher gemoppelt genau kommt. Es geht vor allem um die lautliche Wiederholung, die die Bedeutung der Wendung so schön wiedergibt. Wichtig ist bei gemoppelt also vielmehr der Klang als der Inhalt.
Vielleicht kennt ja ein Leser oder eine Leserin des Blogs die Antwort – oder einen Teil davon – und ist so nett, dieses Wissen hier mit uns zu teilen. Das Wetter soll ja am Pfingstwochenende nicht überall ganz so schön werden, wie wir es gerne hätten. Freie Zeit und mäßige meteorologische Verhältnisse sind eine gute Voraussetzung für eine kurzen Griff zur Tastatur. Dr. Bopp ist eben auch nur ein Mensch und nicht allwissend. Dies festzustellen ist wohl noch nicht doppelt gemoppelt, aber eine Binsenwahrheit ist es in jedem Fall.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Pfingstwochende
Dr. Bopp
Grüße!
Ich bin bestenfalls ein Hobby-Etymologe, aber ich habe in einer Dokumentation einmal eine erklärung gehört, daß „Moppel“ etwas mit einem Begriff für ein Tier zu Tun hatte. Konnte dies aber nicht wiederfinden.
Dafür aber hat die gute Tante Wiki ein anderes Wort („Moppelkotze“) erklärt: „Moppelkotze: […]
Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Möglicherweise geht Moppel auf das niederdeutsche mopen, „den Mund aufsperren, verziehen“ zurück, Kotze auf mittelhochdeutsch koppen, „aufstoßen, rülpsen“.“
Daher könnte ich mit vorstellen, daß „doppelt gemoppelt“ wenig mehr als tatsächlich „doppelt den Mund geöffnet“, will heißen: „mehrfach gesagt“ bedeutet.
Damit seien meine zwei Cent auf dem Tisch. 🙂
„ottos mops kotzt“. das wusste schon ernst jandl. 🙂
Im Lothringischen Wörterbuch findet sich der Eintrag
Mir erscheint der Erklärungsansatz, der auf ‚dick‘ basiert, recht plausibel.
„Mit der umgangssprachlichen Wendung doppelt gemoppelt drückt man wie mit doppelt genäht hält besser aus, dass etwas (meist unnötigerweise) zweimal ausgedrückt wird.“
Das würde ich nun nicht sagen: Doppelt gemoppelt heißt genau das, dass nämlich zweimal das gleiche gemacht wird, wo einmal gereicht hätte. Ich kenne das nicht nur im Zusammenhang mit sprechen (wenn beispielsweise etwas bereits verbundenes nochmal verbunden wird, dann ist das doppelt gemoppelt).
Doppelt genäht hält besser sagt man doch eher, wenn die gleiche Sache absichtlich ein zweites mal durchgeführt wurde, damit es eben „besser hält“.
@ Cornelius und Kristin: Vielen Dank für die Hinweise! Sowohl „doppelt den Mund aufmachen“ alle „doppelt dick“ sind plausible Erklärungsmöglichkeiten. Genauere Quellenforschungen wären nur vonnöten, aber so wichtig ist die Frage wohl nicht. Es geht ja vor allem um den Klang.
@ Andreas: Ja, Ernst Jandl ging es ebenfalls um den Klang. Auch Ihr Kommentar hat eigentlich nur über eine klangliche Assoziation etwas mit dem Blogeintrag zu tun.
@ Michael Kuhlmann: Ihre Interpretation und die Angaben im Blogeintrag schließen einander nicht aus. Wörter und Wendungen haben oft mehr als eine Bedeutung. Es ist tatsächlich so, dass doppelt gemoppelt sich nicht nur auf doppelt Gesagtes, sondern auch auf doppelt Gemachtes beziehen kann. Es ist ebenfalls so, dass man doppelt genäht hält besser in einem positiven Sinn verwenden kann. Es wird aber oft auch (ironisch) im gleichen Sinne wie doppelt gemoppelt verwendet; dies insbesondere dort, wo die Wendung doppelt gemoppelt nicht gebräuchlich ist.