Crowdfunding

Seit gestern ist der Anglizismus des Jahres 2102 bekannt:

Wörterwolke: www.anglizismusdesjahres.de

Die Bekanntgabe des Gewinners finden Sie hier, eine Besprechung des Wortes hier.

2 Gedanken zu „Crowdfunding“

  1. Der Jubel über „Crowdfunding“ und das angeblich „genuine“ deutsche Verb crwodfunden (s. Prof. A. St.) geht mir gegen den Stirich.
    Nicht weil ich deutsche Sprache von Anglizismen „reinigen“ will, sondern weil hier ephemer-elitäre Sprachfunde ge’crwoundet and/or gefundet‘ werden.

    Allein „crowd“ hat wohl eine UnMenge von Bedeutungen:
    Gedränge {n}
    Menschenmenge {f}
    Menge {f} [Menschenmenge]
    Ansammlung {f} [von Leuten]
    Auflauf {m} [Menschenauflauf]
    Zuschauermenge {f}sports
    Gewühl {n} [Menschenmenge]
    Horde {f}
    Volksauflauf {m}
    Gewühle {n}
    Sippschaft {f} [pej.] [Bande]
    Publikum {n}sports
    Völkchen {n} [ugs.]
    Volksmenge {f}
    Schar {f}
    – Nicht meine zufällige Wortkenntnis, sondern von hier übernommen:
    http://www.dict.cc/englisch-deutsch/crowd.html

    – Nicht meine zufällige Wortkenntnis, sondern von hier übernommen:
    http://www.dict.cc/englisch-deutsch/crowd.html

    Crowdfunding, *crowdfunden, Fundraising, Fund-Raising, *fundraisen… etc. – hunter, wordhunter, croc hunter, fortune hunter, hunter hunter, racism hunter, blatant or institutional racism hunter, Anglicism hunter, pseudo-Anglicism hunter …,
    ich werde diese Vokabeln und die sie benennenden rechnergestützen Figuren oder Operationen nicht in den Mund nehmen, als meinen Beitrag zu der gewaltigen, aber nicht gewalttäigen (even no-hunter’s style) Erkenntnis „Alle Sprachgewalt geht vom Volke aus“ (Jean Paul):
    http://stephanus-bullin.blogspot.de/2011/10/von-der-s-p-r-c-h-g-e-w-l-t.html

  2. Eine andere Sprachvermittlung: von Gallizismen sei hier die nüchterne, ungerühmte Rede, ohne Selektion, ohne Ranking, ohne Preiskür:

    Zu Fontanes: „Irrungen, Wirrungen“. (S. 80)
    Wenn die Jugend wüsste, wenn das Alter könnte.
    “Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait. « (Frz.)
    Ja, genau 110 Gallizismen in Fontanes “Irrungen, Wirrungen” (1888; ja, auch „Moet“ und „Mumm“ werden vertafelt …) – Sie – ob der Champagner oder die Gallizismen – stören nicht bei der Lektüre, da viele zu deutschen Redensarten oder Bezeichnungen geworden sind, sonst vermittelt sie ein kleines Reclam-Kommentarbändchen: Ganz ohne Ranking, Elaboration und/oder Lobhudelung und
    http://www.xlibris.de/Aufsatz/Autor/Fontane/Gallizismen%20in%20Fontanes%20Roman%20Irrungen,%20Wirrungen%20%281888%29

    Der Unterschied besteht aber in dem Gepluster um Anglizismen, die ihre Heimat in internetalen Operationen haben, und dem Geschrei des Kriegspiels und der Jägerei und der investigativen, gar martialischen Erfolge.

    Der tiefere Unterschied liegt in den Medien:
    * beim alten, jungenFontane ein Roman, der eine eigene Lebens- und Sprachwelt entfaltet, die dem Jean-Paul-Wort „Alle Sprachgewalt geht vom Volke aus“ nicht widerspricht.

    * in den gesuchten Fundstellen und Corpora und ihren Computer-Be- und verrechnungen … eine schon mit der Geburt tote Welt, die morgen zu neuen Sprachbrettern und gegoogelten Erscheinunugen ver-führt.

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