Es geht wieder einmal um Bindestriche, die in der „freien Wildbahn“ gerne einmal weggelassen werden.
Frage
Schreibt man Begriffe wie „das New York-Event“ (in einem Blog gefunden) tatsächlich nur mit einem Bindestrich? Mein Sprachgefühl sagt mir, dass zwischen jedem Wort einer sein müsste.
Antwort
Sehr geehrter Herr P.,
richtig ist hier tatsächlich die Schreibung mit zwei Bindestrichen:
das New-York-Event
In Zusammensetzungen mit einem mehrteiligen Eigennamen steht zwischen allen Teilen der Zusammensetzung ein Bindestrich. Die entsprechende Regel finden Sie in Canoonet bei den Angaben zum Bindestrich bei Eigennamen (Ortsnamen zählen auch zu den Eigennamen). Man darf also bedenkenlos in das Wortbild eines Namens eingreifen, indem man ihn mit einem Bindestrich (verun)ziert.
Weil Beispiele oft mehr sagen als eine Regel, folgt hier eine ganze Reihe von Zusammensetzungen dieser Art:
der New-Orleans-Jazz
die Puerto-Rico-Reise
die Hudson-River-Mündung
das Grand-Canyon-Erlebnis
Mit Heiligen:
der Sankt-Andreas-Graben (St.-Andreas-Graben)
die Sankt-Barbara-Kirche (St.-Barbara-Kirche)
das Sankt-Florians-Prinzip (St.-Florians-Prinzip)
der San-Bernardino-Tunnel (S.-Bernardino-Tunnel)
Und mit (mehr oder weniger) Normalsterblichen:
ein Marilyn-Monroe-Film
die Van-Gogh-Ausstellung (aber: van-Gogh-artig)
der Da-Vinci-Code (aber: da-Vinci-ähnlich)
die Katharina-die-Große-Schule
Zum Schluss noch zwei meiner Lieblingsbeispiele aus den Rechtschreibbüchlein:
die Rio-de-la-Plata-Bucht
Kaiser-Franz-Josef-Land
So viel im Dr.-Bopp-Blog zum Thema Zusammensetzungen mit mehrteiligen Eigennamen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp