Es geht nicht darum, wie man die Königreiche Elisabeths, Haralds, Carl Gustavs, Margaretes, Willem-Alexanders, Philippes oder Felipes zweiteil oder voneinander löst, sondern schlicht um die Worttrennung am Ende des Wortes Monarchien.
Frage
Ich bin mir unsicher bei der Silbentrennung des Wortes „Monarchien“. Darf am Zeilenende „en“ von „Monarchi“ getrennt werden? Die allgemeinen Trennregeln würden es erlauben. Aber hier steht das „e“ ja wegen der Orthografieregel: „Für den lang gesprochenen i-Laut schreibt man ‹ie›…“.
Antwort
Guten Tag Frau S.,
man kann das Wort Monarchien wie folgt trennen: Monarchi-en[1]. Die Trennregeln erlauben eine solche Trennung am Zeilenende. Dennoch ist Ihre Frage natürlich nicht unbegründet. Beim Trennen fällt nämlich mehr als sonst auf, dass in Monarchien eigentlich ein e fehlt.
In der Pluralform Monarchien treffen im Grunde zwei e aufeinander: 1) das e zur Angabe des langen i-Lautes (Sie erwähnen es in Ihrer Frage) und 2) das e der Pluralendung en. Dazu sagt § 19 der amtlichen Rechtschreibregelung:
Folgen auf -ee oder -ie die Flexionsendungen oder Ableitungssuffixe -e, -en, -er, -es, -ell, so lässt man ein e weg.
Man schreibt deshalb im Plural nicht *Monarchieen, sondern Monarchien mit nur einem e. Das weggelassene e wird auch bei der Worttrennung am Zeilenende nicht wieder eingefügt: Monarchi-en. Aus dem gleichen Grund werden zum Beispiel die Wörter Ideen, knien, ideell und Hinterseer mit einem e „zu wenig“ geschrieben und am Ende (wenn überhaupt) wie folgt getrennt: Ide-en, kni-en, industri-ell, Hinterse-er.
Diese Vorgehensweise ist übrigens keine Selbstverständlichkeit, sondern eine reine Rechtschreibkonvention. Das zeigt zum Beispiel die Rechtschreibung des Niederländischen, einer verwandten Kultursprache, in der man monarchieën und ideeën ohne e-Ausfall schreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp
[1] Auch noch an einigen anderen Stellen: Mo-n-ar-chi-en.
Ich spreche [zwei] Monarchien, [wir] knien und [zwei] Ideen unmarkiert als /mo:narçi:n/, /kni:n/ und /i:de:n/ und denke, dass ich da nicht der einzige bin.
Es ist möglich, dass sie Monarchien, knien und Ideen so aussprechen, dass Sie einen Reim mit Insulin und Arsen bilden können. Eine Aussprache mit einem silbischen Konsonanten oder einem Schwa ist aber auch möglich und üblich:
/monarchi:’n/, ide:’n (wie z. B. /lauf’n/, /kno:t’n/, /ne:m’m/)
/monarchi:ən/, ide:ən (wie z. B. /laufən/, /kno:tən/, /ne:mən/)
Für alle Aussprachen gilt dieselbe Schreibung.