Der Urlaub ist vorbei. Schön war’s auf Sizilien. Wir haben unter anderem viele Mosaiken gesehen. Am eindrücklichsten fanden wir die Mosaikböden in der Villa Romana del Casale (4. Jh. n. Chr.), die ganz zu Recht ein UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Der Weg dorthin war etwas länger als geplant, weil die Navigations-App eine „schnellste“ Route vorschlug, die vieles, aber bestimmt nicht die schnellste war. Nach vielen Kurven und Schlaglöchern, aber auch bunten Blumenwiesen und schönen Landschaften trafen wir dann doch ein. Und es hat sich gelohnt!
Irgendwann tauchte zwischen all diesen Steinchenbildern die Frage auf, was Mosaik eigentlich bedeutet. Mit dem Adjektiv mosaisch (= von Moses stammend) konnte es nicht zu tun haben, aber wir wussten auch nicht, womit sonst. Ich habe es inzwischen nachgeschlagen. Das Wort Mosaik lässt sich über viele Schritte zurückführen auf griech. Mūsa (Μοῦσα), lat. Mūsa = Muse (eine der als Beschirmerinnen der Künste geltenden Göttinnen und daher Gesang, Lied, Dichtung, Kunst und Wissenschaft, feine Bildung). Eine Beschreibung dieser Schritte erspare ich uns, weil sie ziemlich komplex und nicht sehr spannend sind. Wer mehr wissen möchte, lese alles hier nach.
Ein Mosaik ist also, grob gesagt, ein musisches Werk. Nebenbei habe ich auch gelernt, dass das Wort Museum ebenfalls nach den Musen benannt ist: griech. mūsé͞ion (μουσεῖον), lat. mūsēum = Musensitz.
So viel zur Wortgeschichte. Ich kann nur noch empfehlen, die Villa Roman del Casale zu besuchen, wenn Sie einmal „zufällig“ auf Sizilien sind. Es lohnt sich unbedingt, auch wenn man nicht weiß, woher das Wort Mosaik stammt. Eindrücklich sind sie sowieso.
Und nun wieder frisch und munter an die Arbeit!
Dr. Bopp