Canoonet-Grammatik wird LEO-Grammatik

Es ist Ihnen wahrscheinlich schon aufgefallen, dass es Canoonet seit Anfang April nicht mehr gibt. Die Grammatikseiten, die Rechtschreibregeln und der Blog werden nun von LEO angeboten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Canoonet-Wörterbücher sind leider nicht mehr verfügbar. Flexionsinformationen, das heißt, Tabellen die Anzeigen, wie ein Wort gebeugt wird, finden Sie aber auch bei den deutschen Einträgen in den LEO-Wörterbüchern.

Ich bitte Sie noch einmal, die abrupten Adresswechsel und die zum Teil längeren Ausfälle in den letzten Monaten zu entschuldigen. Es war eine unsichere und wenig befriedigende Zeit. Ich bin froh, dass wenigstens ein Teil des Canoonet-Angebots bei LEO ein neues Zuhause gefunden hat. Ich bin davon überzeugt, dass wir Ihnen auch unter dem neuen Logo viel Nützliches anbieten können.

Wenn es hier und dort noch ein bisschen „holpert“, liegt das daran, dass die Eingliederung der Inhalte in die LEO-Seiten noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Heiß!

Selbst dieses Schattenplätzchen ist zu heiß zum Arbeiten (37 °C!):

Ich verlasse den Arbeitsplatz und gönne mir ein Eis.

Das Ausbleiben von Blogeinträgen bitte ich zu entschuldigen. Ich hoffe, dass es bis gegen Ende der Woche genügend abkühlt, dass ich Sie wieder mit neuen Artikeln belästigen/erfreuen kann.

Mit hochsommerlichen Grüßen

Dr. Bopp (strandfern und klimaanlagenlos)

Adressänderung: www.canoo.net wird www.canoonet.eu

Wie einige von Ihnen bemerkt haben, waren der Blog und andere Teile von Canoonet in den letzten zwei Tagen nicht oder schlecht erreichbar. Das liegt an einer Adressänderung, die für uns leider ziemlich unerwartet kam. Wir bitten Sie, die sehr kurzfristige Bekanntmachung und eventuelle Unannehmlichkeiten zu verzeihen.

Was ändert sich für Sie?

Die Webadresse:

www.canoo.net wird www.canoonet.eu

Feste Links, Lesezeichen usw. müssen geändert werden. Eine automatische Umleitung ist ab dem 27. Mai 2019 aus rechtlichen Gründen leider nicht möglich.

Die E-Mail-Adresse:

canoonet@canoo.com wird info@canoonet.eu

Wenn Sie diese Adresse bei Ihren Kontakten gespeichert haben, sollten Sie sie anpassen. Eine automatische Umleitung ist ab dem 27. Mai 2019 aus rechtlichen Gründen leider nicht möglich.

Die Blogadresse:

www.canoo.net/blog wird blog.leo.org

Auch hier gilt, dass feste Links, Lesezeichen usw. geändert werden müssen. Eine automatische Umleitung ist ab dem 27. Mai 2019 aus rechtlichen Gründen leider nicht möglich.

Zum Schluss die gute Nachricht: Wenn Sie die neuen Adressen gefunden haben, ändert sich weiter nichts. Die Wörterbücher, die Grammatik und der Blog stehen Ihnen weiterhing kostenfrei zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Canoonet-Team

Ferien

Dass ich den Blog schon längere Zeit vernachlässigt habe, liegt u. a. daran: Während viele in der Kälte schlottern, ist Dr. Bopp zurzeit im Urlaub und wandert bei gutem Wetter und schönsten Aussichten.

Wo? Tipp: Die hohe Wolke in der Mitte ist keine Wolke, sondern der Teide auf Teneriffa.

Ab Mitte März bin ich dann wieder voll für Sie da.

Canoonet-App jetzt bereit für iOS 11

Wenn Sie auf Ihrem iPhone oder iPad unbedingt das neue iOS 11 installieren wollen, aber auf keinen Fall auf die Canoonet-App verzichten möchten, kommt hier die „erlösende“ Nachricht: Es funktioniert. Die Version 4.0 der Canoonet-App läuft auch unter iOS 11 problemlos. Gleichzeitig wurden ein paar Darstellungsprobleme auf größeren Displays behoben.

Die Canoonet-App ist im App Store erhältlich.

Weiterlesen und was sonst (nicht) im Wörterbuch steht  

Immer wieder gibt es Kommentare und Fragen zu Wörtern, die nicht im Wörterbuch verzeichnet sind. Nicht allen ist bewusst, dass ein Wort auch dann möglich, wohlgeformt und richtig sein kann, wenn es nicht in den Wörterbüchern zu finden ist.

Kommentar

Laut [meinem Wörterbuch] „gibt es“ weiterlesen bzw. wird es in einem Wort geschrieben. Nicht kritisch gemeint, sondern nur informativ.

Antwort

Sehr geehrter Herr K.,

danke für die Information. Wir werden prüfen, ob wir weiterlesen auch in die Canoonet-Wörterbücher aufnehmen sollen. Dazu die folgende Bemerkung:

Wenn weiter die Bedeutung fortfahren zu oder vorwärts, voran hat, vor einem einfachen Verb steht und stärker als das Verb betont wird, schreibt man es mit dem Verb zusammen (vgl. hier). Zum Beispiel:

weitergehen = fortfahren zu gehen
weiterleiten = etwas Erhaltenes einer anderen Person, Instanz zuleiten
weiterlesen = fortfahren zu lesen

Das gilt für alle einfachen Verben, bei denen dies sinngemäß möglich ist. Auch andere Wörterbücher listen nicht alle diese möglichen Verben auf, insbesondere dann nicht, wenn sie nicht häufig vorkommen. Dafür sind nicht nur Platzgründe verantwortlich, sondern auch die Tatsache, dass diese Verbverbindungen auch ohne Beschreibung gut verständlich sind.** Ein paar Beispielsätze mit Verben, die nicht in (allen) Wörterbüchern stehen:

Wenn die Löwensippe satt ist, kann die Gazellenfamilie in Ruhe weiteräsen.
Solange das Bier nicht ausgeht, wird weitergehüpft.
Ich falle ins Gras und muss einfach immer nur weiterlachen.
Er ging in die Küche zurück, um weiterzukochen.
10 Minuten weiterköcheln lassen
Gibt es eine Funktion, bei der ich das Gerät vor mir hinlegen und trotzdem weitertelefonieren kann?
u.v.a.m.

Wenn ein Wort nicht im Wörterbuch steht, bedeutet das also noch lange nicht, dass es dieses Wort nicht gibt. Hier nach ein paar zusammengeschriebene Verbverbindungen mit weiter, die in Canoonet, aber – soweit ich weiß – nicht im gelben Wörterbuch stehen:

weitersegeln, weitersingen, weiterstolpern, weiterspedieren, weiterstreiken, weitertanzen, (sich) weitertasten

Ich werde mich weiter bemühen (= weiterhin bemühen), Ihnen bei Sprachfragen weiterzuhelfen – auch dann, wenn es um Wörter geht, die nicht im Wörterbuch stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

** Dies gilt in noch viel stärkerem Maße für Substantivzusammensetzungen. Es ist unmöglich, alle korrekt bildbaren Zusammensetzungen aufzulisten: Amselnest, Drosselnest, Finkennest, Starennest usw.

Umzug

Diese Woche sind Blogartikel spärlich und die Antwortzeiten lang. Das liegt daran, dass ich umziehe. Nicht der Blog und nicht Canoonet, sondern Dr. Bopp ganz privat hat morgen Umzugstag, und das bei Temperaturen die besser für einen karibischen Sommerkarnevalsumzug als für einen mitteleuropäischen Wohnungsumzug geeignet wären. Guten Mutes, aber doch schon leicht gestresst muss ich Sie deshalb um etwas Geduld bitten.

Wortbildung Umzug
Diese Wortbildungsinformationen finden Sie in Canoonet

Ich gelang?

Frage

[…] Es geht um:

Ich gelang (te) auf einem anderen Weg in den Besitz dieses Werkes.

Beim ersten Durchblättern der Grammatiktabellen in einem Werk des […]-Verlages stellte ich fest, dass die Formulierung „ich gelang“ dort nicht vorgesehen ist. Das verwirrt mich sehr, denn sowohl Canoo als auch Wiktionary sehen diese Form vor.

Antwort

Sehr geehrter Herr S.,

die Wortform ich gelang ist tatsächlich in Canoonet zu finden. Warum sie nicht im Werk steht, das Sie konsultiert haben, weiß ich natürlich nicht genau. Wichtig sind hier jedenfalls die folgenden beiden Präzisierungen:

Erstens: Die Form ich gelang gehört zum Verb gelingen. Das Verb gelangen wird regelmäßig gebeugt. Es heißt also korrekt:

Ich gelangte auf einem anderen Weg in den Besitz dieses Werks.

Die Form ich gelang kann nur als (umgangssprachlich oder poetisch) verkürzte Präsensform zu gelangen gehören:

Wie gelang[e] ich in den Besitz dieses Werks?

Zweitens: Die Vergangenheitsform ich gelang kommt äußerst selten vor. Das Verb gelingen wird vor allem in der dritten Person verwendet: etwas gelingt (jemandem). Die Formen der zweiten Person kommen selten vor, zum Beispiel wenn Gegenständliches personifiziert und direkt angesprochen wird:

Was soll ich tun, neuer Tag, dass du gut gelingst?
Lied, wie schlecht gelingst du mir!

Die Formen der ersten Person sind noch seltener. Sie sind wohl vor allem theoretisch möglich:

Lied, wie schlecht gelangst du mir! – Ich gelang dir nicht, weil …

Damit stellt sich die Frage, ob man solche Formen in Konjugationstabellen aufnehmen soll oder nicht. Nimmt man sie auf, könnte der Eindruck entstehen, sie seien allgemein üblich. Nimmt man sie nicht auf, sieht es so aus, als seien sie grundsätzlich falsch. Beides ist nicht der Fall.

Wenn man sie wie Canoonet anzeigt, müsste idealerweise auch eine recht detaillierte Beschreibung der Verwendungsmöglichkeiten von Formen dieser Art hinzugefügt werden. Solche detaillierten Angaben zur Verwendung „problematischerer“ Formen stehen schon lange auf meiner Wunschliste der Dinge, um die ich unsere Wörterbücher gerne ergänzt sehen würde. Aus Kapazitätsgründen verschiedener Art müssen Sie und ich uns aber leider noch gedulden und ohne sie auskommen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Vergissmeinnicht und Urlaub

Vergissmeinnicht

Weil sie im Garten und darum herum gerade so schön geblüht haben und sie einen so speziellen Namen tragen, hier ein paar Worte zum Vergissmeinnicht. Sie finden diese Angaben auch in etymologischen Wörterbüchern und andernorts, aber ich habe es hier einmal für Sie zusammengetragen:

Der ungewöhnliche Name Vergissmeinnicht kommt seit Anfang des 15. Jahrhunderts vor. Er wurde für Blumen verwendet, die nun andere, aber nicht viel weniger fantasievolle Namen tragen: Männertreu, Jelängerjelieber (eine Art Geißblatt) u.a.m. Die genaue Herkunft der Bezeichnung ist unbekannt, aber man nimmt an, dass diese Blumen als Aphrodisiakum angesehen wurden oder als Symbol für Liebende und die Vergänglichkeit der Liebe Verwendung fanden. Mitte des 16. Jahrhunderts (1561) findet man Vergissmeinnicht beim Schweizer Gelehrten Conrad Gesner zum ersten Mal als Name für die Blume mit den kleinen blauen Blüten und den rauhaarigen Blättchen.

Vergissmeinnicht

Ebenfalls im 15. Jahrhundert findet sich im Französischen die gleichbedeutende Bezeichnung ne m’oublie(z) mie (Modernfrz. ne m’oubliez pas). Ein gemeinsamer Vorfahre oder ein direkter Zusammenhang lässt sich offenbar nicht nachweisen. Interessant ist aber, dass sich dieser deutsche und französische Name wahrscheinlich mit Hilfe von botanischen Schriften auch in anderen Sprachen etablieren konnte. Hier ein paar Beispiele:

eng. forget-me-not
nld. vergeet-mij-nietje
schwed. förgätmigej
sp. nomeolvides
it. nontiscordardimé
russ. nezabúdka (незабудка)
poln. niezapominajka

Fast ebenso poetisch finde ich übrigens den botanischen Namen des Blümchens: Myosotis. Dieses griechische Wort bezieht sich auf die Form und die weiche Behaarung der Blättchen: Es bedeutet Mäuseohr.

Urlaub

Vom 25. Mai bis 5. Juni habe ich Urlaub (in einem Land, in dem das Blümchen neben myosotis auch ne m’oubliez pas heißt). Es wird also in den nächsten Tagen keine neuen Blogeinträge geben und auch auf eine Reaktion auf Ihre Fragen und Kommentare müssen Sie leider länger warten. Vom 6. Juni an werde ich versuchen, Ihnen so schnell wie möglich zu antworten. Vergessen Sie mich in der Zwischenzeit bitte nicht!