Was würden Sie wählen?:
– Fragezeichen
– Doppelpunkt
– beides

Frage

Setzt man bei Aufzählung der folgenden Art ein Fragezeichen und einen Doppelpunkt oder nur ein Fragezeichen oder nur einen Doppelpunkt?

Gibt es einen Bedeutungsunterschied zwischen diesen Sätzen:?
– Satz 1
– Satz 2
– Satz 3

Antwort

Guten Tag Herr M.,

das Fragezeichen steht im Prinzip auch bei Fragesätzen mit einer Aufzählung:

Gibt es einen Unterschied zwischen diesen Sätzen: Satz 1, Satz 2 und Satz 3?

Mit welchem Transportmittel reisen Sie an, Auto, Fahrrad oder Bahn?

Ein bisschen schwieriger wird es, wenn eine Auflistung verwendet wird. Dann übernimmt das Fragezeichen häufig auch die Funktion der Ankündigung:

Gibt es einen Bedeutungsunterschied zwischen diesen Sätzen?
– Satz 1
– Satz 2
– Satz 3

Mit welchem Transportmittel reisen Sie an?
a) Auto
b) Fahrrad
c) Bahn

Wenn die Liste den Satz „natürlich“ weiterführt, kann wie folgt vorgegangen werden:

Gibt es einen Bedeutungsunterschied zwischen
– Satz 1
– Satz 2
– Satz 3?

Entscheiden Sie sich bei der Anreise für
a) Auto
b) Fahrrad
c) Bahn?

Das sind übrigens keine festen, allgemein gültigen Vorschriften, sondern nur Hinweise darauf, was üblich, übersichtlich und verständlich ist. Sie können also auch eine andere Darstellung wählen, die allerdings übersichtlich und verständlich sein sollte. Nicht vorgesehen/möglich ist jedoch, was oben im Titel und in der Frage zu sehen ist: Ein Doppelpunkt und ein Fragezeichen stehen nie unmittelbar nebeneinander, ganz gleich in welcher Reihenfolge.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Sagte er Hallo oder »Hallo«?

Frage

Welche Schreibung ist korrekt […]?

Er betrat den Raum und sagte Hallo.
Er betrat den Raum und sagte “Hallo”.
Er betrat den Raum und sagte: “Hallo!”

(Es geht nicht um Groß-/Kleinschreibung von hallo/Hallo.)

Antwort

Sehr geehrter Herr T.,

gewisse Wendungen der Begrüßungen, der Zustimmung und Ablehnung oder des Dankes können in Verbindung mit Verben wie sagen unterschiedlich gemeint sein. Das zeigt sich auch in der Zeichensetzung.

Wenn gesagt wird, dass jemand grüßt, sich verabschiedet, etwas bejaht oder verneint resp. sich bedankt, sind Doppelpunkt und Anführungszeichen nicht notwendig. Das Wort oder die Wendung ist dann ganz in den Satz integriert (und kann groß- oder kleingeschrieben werden):

Er kam in Zimmer und sagte Hallo/hallo.
Ich kommen noch schnell vorbei, um Auf/auf Wiedersehen zu sagen.
Als ich ihn gefragt habe, hat er Ja/ja gesagt.
Warum sagt ihr Nein/nein?
Sie hat nicht einmal Danke/danke gesagt.

Nur wenn angegeben werden soll, welches Wort oder welche Wendung genau verwendet wird, geht man wie bei wörtlichen Zitaten vor. Zum Beispiel:

Was hat er gesagt? – Er hat „Hallo“ gesagt.
Sie sagte nur diese zwei Worte: „Auf Wiedersehen“.
Er schrie laut: „Nein!“
Und dann sagte sie: „Danke!“

Wie so oft, sind auch hier die Übergänge fließend, das heißt, häufig sind beide Schreibweisen möglich.

Und um Ihre Frage nun noch konkret zu beantworten: Alle Schreibungen, die Sie anführen, sind möglich, je nachdem, ob Sie ausdrücken, dass gegrüßt wurde:

Er sagte Hallo.

oder ob Sie betonen, dass das Wort „Hallo“verwendet wurde:

Er sagte: „Hallo!“
Er sagte „Hallo“.

Ich sage nun Danke für Ihre Frage und tue dies, indem ich „Danke“ schreibe.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Komma vor dem Doppelpunkt?

Frage

Wenn einem Redebegleitsatz noch vor der wörtlichen Rede ein Nebensatz, ein Einschub oder Ähnliches folgt, wird dieser dann mit einem Komma abgeschlossen, sodass ein Komma direkt vor dem Doppelpunkt steht? Beispielsatz:

Er antwortete auf die Bitte, sich zu melden(,): „Danke für den Brief.“

Antwort

Sehr geehrter Herr S.,

spontan lasse ich das Komma vor dem Doppelpunkt weg und ich empfehle Ihnen, dies auch zu tun:

Er antwortet auf die Bitte, sich zu melden: „Danke für den Brief.“

In der amtlichen Rechtschreibregelung kann ich aber keine exakten Angaben dazu finden. Leitet man von bestehenden Regeln ab, kann sowohl für das Komma (wie zum Beispiel beim abschließenden Gedankenstrich eines Einschubes) als auch gegen das Komma (wie zum Beispiel vor dem Schlusspunkt) argumentiert werden. Da das Komma nicht die gleiche Funktion hat wie der Gedankenstrich und der Doppelpunkt nicht die gleiche Funktion wie der Schlusspunkt, lassen sich für beides auch Gegenargumente finden. Die über alle Zweifel erhabene Lösung gibt es also nicht.

Ich gehe davon aus, dass das zweite Komma die Funktion hat, das Ende der Infinitivgruppe anzugeben. Dies ist vor einem Punkt am Satzende und hier vor dem Doppelpunkt nicht notwendig. Der Doppelpunkt gibt an, dass der vorangestellte Begleitsatz, zu dem die Infinitivgruppe gehört, abgeschlossen ist. Ich halte es deshalb für gerechtfertigt, das Komma wegzulassen und damit eine sehr ungewöhnliche Folge von Satzzeichen zu vermeiden:

Er antwortet auf die Bitte, sich zu melden: „Danke für den Brief.“

Ebenso:

Er antwortete auf die Frage, ob er mitkomme: „Danke für die Einladung.“
Er fragte Hans, seinen Bruder: „Kommst du auch mit?“
Sie sagte zu Frau Sieger, d. h. zu ihrer Nachbarin: „Jetzt habe ich genug davon!“

Mit einer ähnlichen Begründung könnte man auch den zweiten Gedankenstrich bei paarigen Gedankenstrichen für „überflüssig“ erklären. Er sollte aber – das ergibt sich aus § 85 der amtl. Regelung – wie die abschließende Klammer auch vor dem Doppelpunkt geschrieben werden:

Er antwortet auf diese Bitte – wie könnte es auch anders sein! –: „Das geht dich nichts an.“

Das ist vielleicht nicht bis in Letzte konsequent, aber Kommas und paarige Gedankenstriche werden ja auch z. B. in Bezug auf die Leerschritte nicht gleich behandelt. Deshalb meine Empfehlung: kein Komma vor dem Doppelpunkt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp