Okay: all correct oder Otto Kowalski?

Frage

Woher kommt eigentlich der Ausdruck o. k.?

Antwort

Auf diese Frage gibt es viele Antworten, denn niemand scheint es genau zu wissen. Der Duden zum Beispiel beschränkt sich auf ein einfaches H. u. (Herkunft unbekannt). Das ist gut verständlich, denn die große Anzahl der Theorien lässt sich kaum in einem Wörterbuchartikel zusammenfassen.

Da es sich um einen Ausdruck aus dem amerikanischen Englisch handelt, habe ich auch in DEM amerikanischen Online-Wörterbuch, dem Merriam-Webster, nachgeschaut. Es soll sich bei O.K. um eine absichtlich falsch geschriebene Abkürzung für all correct handeln. Das ist plausibel, denn man spricht das ja ungefähr als ool korrekt aus, so dass o. k. sicher als gesprochene Abkürzung viel besser passt als a. c. Außerdem soll es in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Boston und Umgebung Mode sein gewesen, solche falsch oder phonetisch geschriebenen Abkürzungen zu verwenden. Der Ausdruck kommt dann auch zum ersten Mal im Frühjahr 1839 in der Boston Morning Post“ nachweislich in gedruckter Form vor.

Viel interessanter und zum Teil lustiger sind aber andere Erklärungen und Erklärungsversuche. Hier ein Griff aus der Wundertüte:

Eine Erklärung greift auf das Griechische zurück: o. k. soll auf ‚olos kalos (alles gut) zurückgehen. Eine andere These besagt, dass okay von den Siedlern aus der Sprache der Choctaw-Indianer übernommen worden sei. Dort bedeutet der Begriffe okeh so viel wie in der Tat.

Aus der Armeewelt stammt die Erklärung, es sei eine Abkürzung für den Ausdruck order known, mit dem ein Befehl quittiert wurde, oder eine Abkürzung für zero killed (0k, keiner tot), was man wirklich als äußerst okay ansehen darf.

Am besten gefallen mir aber die Erklärungen, die mit Initialen zu tun haben. Zum Teil sind sie nur schon deshalb nicht plausibel, weil sie die Entstehung der Abkürzung auf eine Zeitpunkt nach 1839 festlegen. Hier eine kurze Auswahl:

  • Orrin Kendall & Sons, ein Biskuithersteller, der während des amerikanischen Bürgerkrieges Kekse an die Armee lieferte. Ob diese Kekse so gut waren?
  • Oswald Kowalski (oder Otto Kaiser, Otto Krause u.a.), der Leiter der Qualitätssicherung bei den Ford-Werken in Detroit. Jedes Auto, das das Band verließ, hatte ein Prüfzertifikat, das er mit dem Kürzel OK unterzeichnete.
  • Oskar Keller, ein Kartoffelzüchter, der auf jede Kiste seine Initialen stempelte und immer gleichbleibend hohe Qualität geliefert haben soll.

Noch mehr Theorien finden Sie auf Wikipedia oder zum Beispiel auch hier.

Und weil ich es wieder einmal nicht lassen kann, hier noch etwas zur Rechtschreibung: Man schreibt den ausgeschriebenen Ausdruck als Adjektiv und Adverb klein und als Substantiv groß. Bei der Abkürzung hat man etwas mehr Freiheit:

Alles ist okay.
sein Okay geben

Alles ist o. k. oder O. K.
sein O. K. geben

und Ähnliches – u. Ä.

Frage

Ich habe eine Frage zur Zeichensetzung: Setzt man hinter die am Satzende stehende Abkürzung o.ä. einen weiteren Punkt, so dass hier zwei Punkte unmittelbar hintereinander stehen? Oder lässt man den zweiten Punkt weg? Die erste Version ist vermutlich korrekt, ruft aber beim Lesen ein Stutzen hervor.

Antwort

Sehr geehrte Frau P.,

die Variante mit den zwei Punkten macht Sie zu Recht stutzig, denn wenn eine Abkürzung am Ende des Satzes steht, wird nur ein Punkt geschrieben:

Es geht um Kartenlegen, Wahrsagen u. Ä.
Probieren Sie es einmal mit Blumen, einem Kompliment o. Ä.

Man schreibt nach der Reform übrigens und Ähnliches, oder Ähnliches und entsprechend auch die Abkürzungen u. Ä., o. Ä.

Mehr Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten:

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp