„Äh“ steht, äh, immer mit Komma(s)

Frage

Kommt bei folgendem Satz vor und hinter dem „äh“ ein Komma oder nicht oder ist beides möglich?

Du kommst äh heute Abend doch zu mir?

Antwort

Guten Tag Herr B.,

das zweifelnde oder zögernde äh ist ein Zusatz, den man mit Kommas abtrennt (vgl. Rechtschreibregelung § 72):

Du kommst, äh, heute Abend doch zu mir?

Ebenso zum Beispiel:

Die Antwort ist, äh, nein.
Wie man auf so etwas kommen kann, finde ich schon, äh, interessant.
Dadurch soll es den meisten irgendwie gut gehen, äh, zumindest den Besserverdienenden.
Ich sehe zwei, äh, drei Möglichkeiten
Äh, wer hat das gesagt?
Ja, äh, ich erinnere mich noch gut daran.
Äh, Schatz, wartest du noch kurz?
Äh, okay.

Die Kommas entsprechen (kurzen) Pausen in der gesprochenen Sprache.

Andere Interjektionen wie ach, oh oder ja werden auch durch Kommas abgetrennt:

Ach, das ist blöd!
Oh, das gefällt mir!
Ja, das könnte sein.
Pfui, schäm dich!

Manchmal sind sie aber auch so fest mit dem Folgenden verbunden, dass je nach Betonung kein Komma stehen muss:

Ach du meine Güte! / Ach, du meine Güte!
Oh welch ein Glück! / Oh, welch ein Glück!
Ja was denn nun? / Ja, was denn nun?

Bei Zweifel setzt man in solchen Fällen „vorsichtshalber“ besser ein Komma – und bei äh, äh, im Prinzip immer.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

PS: Statt Kommas können auch Gedankenstricht stehen, wenn äh stärker hervorgehoben werden soll:

Du kommst – äh – heute Abend doch zu mir?

Komma oder nicht? – Ich denke schon und ich glaube, nein

Frage

Wird bei Aussagen wie „Ich denke(,) nicht“, „Ich vermute(,) nicht“, „Ich glaube(,) schon““ etc. ein Komma nach „glaube“ gesetzt oder nicht? Und wie sieht das Ganze bei „Ich denke(,) ja“ oder „Ich glaube(,) nein“ aus?

Antwort

Guten Tag Frau B.,

es hängt auch von der Betonung ab, wie man hier mit der Kommasetzung umgehen möchte. Gibt man wieder, dass beim Sprechen nach denke, glaube , vermute usw. eine Pause zu hören ist, setzt man ein Komma. Entsprechend steht kein Komma, wenn ohne Pause gesprochen wird. Das ist die einfache Erklärung. Wer es lieber etwas systematischer hat, kann wie folgt argumentieren:

Am besten geht man von den folgenden Verkürzungen aus:

Ich glaube schon, dass es so ist.
Ich denke nicht, dass es so ist.1
Ich vermute nicht, dass es so ist.1

Die Adverbien schon und nicht gehören zum gleichen Teilsatz wie das Verb. Dann braucht es nach dem Verb kein Komma.

Ich glaube schon.
Ich denke nicht.
Ich vermute nicht.

Es ist aber auch möglich, von einer anderen Verkürzung auszugehen:

Ich glaube, dass es schon so ist.
Ich denke, dass es nicht so ist.
Ich vermute, dass es nicht so ist.

Das spricht dann für ein Komma nach dem Verb:

Ich denke, schon.
Ich denke, nicht.
Ich vermute, nicht.

Hier würde ich jeweils die Variante ohne Komma wählen.

Anders sieht es bei diesen Sätzen aus:

Ich denke, dass die Antwort ja ist.
Ich glaube, dass die Antwort nein ist.

Dann steht auch in der verkürzten Formulierung ein Komma:

Ich denke, ja.
Ich glaube, nein.

Man könnte hier aber auch argumentieren, dass ja bzw. nein eine direkte Ergänzung zum Verb denken bzw. glauben ist (Was denke/glaube ich?) und das Komma entsprechend weglassen. Ich würde hier aber nur die Variante mit Komma wählen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

1 Zu ich denke nicht, dass … und ich denke, dass nicht … siehe hier.

Muss hier ein Komma stehen: „der sich einfach und ohne zu kleben[,] ausrollen lässt“?

Frage

Ich lese folgenden Satz und frage mich, ob man hier das Komma nach „kleben“ vergessen hat:

Ein geschmeidiger Mürbeteig, der sich ganz einfach und ohne zu kleben ausrollen lässt.

Auf eine aufschlussreiche Antwort freue ich mich.

Antwort

Guten Tag Herr B.,

hier sollte tatsächlich ein Komma nach ohne zu kleben stehen:

Ein geschmeidiger Mürbeteig, der sich ganz einfach und ohne zu kleben, ausrollen lässt

Auch wenn dieses Komma leicht bis mittelschwer irritierend aussehen mag, muss es nach der Rechtschreibregelung gesetzt werden. In Abschnitt 2.4.2 steht dort:

Bilden Nebensätze und Wortgruppen eine Reihung, steht das Komma, wenn der Nebensatz auf den übergeordneten Satz trifft […]; das Komma steht nicht, wenn die Wortgruppe auf den übergeordneten Satz trifft […].

Was heißt das für den Satz, um den es hier geht?

• Die Wortgruppe ganz einfach und der infinite Nebensatz ohne zu kleben sind durch und zu einer Reihung verbunden.

• Der Infinitivsatz und der übergeordnete Satz treffen nach kleben aufeinander
→ Komma nach kleben

• Die Wortgruppe und der übergeordnete Satz treffen vor ganz zusammen
→ kein Komma vor ganz

Man behandelt den Infinitivsatz gleich wie einen „gewöhnlichen“ Nebensatz:

Ein geschmeidiger Mürbeteig, der sich ganz einfach und ohne zu kleben, ausrollen lässt
Ein geschmeidiger Mürbeteig, der sich ganz einfach und ohne dass er klebt, ausrollen lässt

Bei umgekehrter Reihenfolge von Wortgruppe und Infinitivsatz, sieht die Kommasetzung wie folgt aus. Der Infinitivsatz und der übergeordnete Satz treffen nach sich aufeinander:

Ein geschmeidiger Mürbeteit Mürbeteig, der sich, ohne zu kleben und auch sonst ganz einfach ausrollen lässt.

Hier noch ein Beispiel mit einer Reihung von Wortgruppe und Nebensatz:

Am Ende des Kurses beurteilen wir Ihren Text und wie er auf andere wirken könnte.
Ihren Text und wie er auf andere wirken könnte, beurteilen wir am Ende des Kurses.
Wir beurteilen ihren Text und wie er auf andere wirken könnte, am Ende des Kurses.

Diese Regel ist relativ einfach und nachvollziehbar, sie führt aber manchmal wie hier zu etwas seltsam anmutenden Kommasetzungen. Wer sich damit nicht anfreunden kann oder will, formuliert am besten um.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Eine Frau mittleren Alters kommt ohne Kommas aus

Frage

Heute verlässt mich mein Gefühl für Zeichensetzung komplett. Daher hoffe ich, dass Sie mir bei meinen beiden Anliegen helfen können. Werden hier Kommata gesetzt oder nicht?

Eine Frau, mittleren Alters, betrat das Geschäft
Eine Frau mittleren Alters betrat das Geschäft.

Ich weiß nicht, ob „mittleren Alters“ als Apposition aufzufassen ist und daher mit Kommata abgetrennt werden muss oder ob es als einfaches Attribut fungiert.

Antwort

Guten Tag Herr M.,

hier kommt man gut ohne Kommas aus:

Eine Frau mittleren Alters betrat das Geschäft.

Es handelt sich bei mittleren Alters um eine spezielle Art Genitivattribut (Eigenschaft; Genitivus Qualitatis). Genitivattribute werden in der Regel nicht durch Kommas abgetrennt:

Das Auto unserer Nachbarin steht im Hof.
Nach der Meinung vieler Leute stimmt hier etwas nicht.
Wir haben den größten Teil des Weges hinter uns.
Genießen Sie ein Glas besten italienischen Weines zu unserer vorzüglichen Pasta.

Das gilt auch für Genitivattribute, die eine Eigenschaft angeben:

Sie sind nur mit Materialien erster Güte zufrieden.
Es werden Landschaftsbilder aller Art ausgestellt.
Auch für Leute meines Alters ist dies ein interessantes Thema.
Eine Frau mittleren Alters betrat das Geschäft.

Es geht also nicht nur bei „gewöhnlichen“ Genitivattributen, sondern auch bei Frauen mittleren Alters, Männer eines gewissen Alters, Menschen jeden Alters und weiteren Genitivattributen dieser besonderen Art ganz ohne Kommas.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Vielen[,] herzlichen Dank – mit oder ohne Komma?

Frage

Kommt bei „vielen herzlichen Dank“ eine Komma oder nicht. Wenn ohne Komma, warum?

Antwort

Guten Tag Frau S,

am besten setzen Sie hier kein Komma:

vielen herzlichen Dank

Sie meinen weniger vielen Dank und herzlichen Dank oder Dank der viel und herzlich ist (→ vielen, herzlichen Dank), sondern vielmehr herzlichen Dank in großer Menge (→ vielen herzlichen Dank).

Ein Komma steht in Fällen wie diesen:

lieben, herzlichen Dank
vielen, vielen Dank

Im ersten Fall ist Dank gemeint, der lieb und herzlich ist. Im zweiten Fall geht es um eine verstärkende Wiederholung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Mit oder ohne Komma: „Journalisten[,] aufgepasst!“?

Frage

Ich frage mich, ob hier ein Komma hinmuss:

Journalisten aufgepasst!

Eine Untersuchung bei Google zeigt, dass sich viel mehr Treffer für die Variante ohne Komma finden lassen. Ich war vor der Google-Suche fest davon überzeugt, dass nur die Variante mit Komma richtig ist.

Was ist nun richtig? Und um welche Wortart handelt es sich bei „aufgepasst“? […]

Antwort

Guten Tag Herr B.,

nach § 72 der Rechtschreibregelung werden u. A. durch Komma abgetrennt:

Ausdrücke als Zusätze mit besonderer kommunikativer Funktion (z. B. Anreden, Ausrufe)

Kinder, hört doch mal zu. Hört doch mal zu, Kinder. Hört, Kinder, doch mal zu. Du, stell dir vor, was mir passiert ist! Klaus, kommst du mit ins Kino? Heute wünsche ich dir, liebe Mama, alles Gute zum Geburtstag.

Das gilt nach meiner Interpretation auch für Ihr Beispiel:

Journalisten, aufgepasst!
= Journalisten, passt auf!

Die Form aufgepasst! ist ein Satzäquivalent, das für Passt auf! steht. Die Anrede Journalisten ist nicht von aufpassen abhängig, sondern eine direkte Anrede, die außerhalb der Aufforderung steht.

Die Wortform aufgepasst ist ein Partizip II (Partizp Perfekt). Bei einigen wenigen trennbaren Verben wird auch das Partizip II als Aufforderung verwendet (vgl. hier):

Weggetreten!
Stillgestanden!
Hereinspaziert!
Aufgepasst!

Wenn nun angegeben wird, an wen die Aufforderung oder das Kommando sich richtet, ist dies eine Anrede, die durch ein Komma abgetrennt werden sollte:

Abteilung, weggetreten!
Kompanie, stillgestanden!
Meine Damen und Herren, hereinspaziert!
Hereinspaziert, meine Damen und Herren!
Journalisten, aufgepasst!
Aufgepasst, liebe Kinder!

In der freien Sprachwildbahn wird das Komma bei dieser Art von Aufforderung allerdings häufig weggelassen. Es sollte aber aus den oben genannten Gründen gesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Das Komma, wenn etwas „wie für dich gemacht“ aussieht

Frage

Ich bin oft unsicher, wenn es um Vergleiche geht. Wäre zum Beispiel hier ein Komma angebracht?

Der Tisch sieht aus, wie für dich gemacht.

Ich hätte gedacht, da müsste eins hin. […] Ein Kollege meinte jedoch, es gäbe in diesem Satz keinen Nebensatz.

Antwort

Guten Tag Frau R.,

Ihr Kollege hat recht. Sie sollten hier kein Komma setzen, denn wie leitet keinen Nebensatz ein:

Der Tisch sieht aus wie für dich gemacht.
Der Tisch sieht wie für dich gemacht aus.

Es dauerte nicht so lange wie erwartet.

Ein Komma steht bei Vergleichen mit als und wie nur dann, wenn als oder wie einen Nebensatz einleiten. Ein Komma muss also zum Beispiel hier stehen:

Der Tisch sieht aus, wie er für dich gemacht  worden wäre.

Es dauerte nicht so lange, wie ich erwartet hatte.

Siehe auch hier (ganz unten auf der Seite).

Wie immer ist es „natürlich“ möglich, die ganze Sache zu komplizieren. Manchmal ist eine solche wie-Gruppe nicht Teil eines Vergleiches, sondern ein Nachtrag, den man mit einem Komma (oder Gedankenstrich) abtrennen muss:

Der Tisch sieht toll aus, wie für dich gemacht.
Der Tisch ist sehr schön, wie für dich gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Ein Freitag[,] der Dreizehnte

Heute ist zwar Freitag, der Dreißigste, Thema ist dennoch Freitag, der Dreizehnte:

Frage

Die Formulierung „ein Freitag, der 13.“ kommt manchmal vor. Hier erscheint mir die Kombination aus unbestimmtem und bestimmtem Artikel paradox. Müsste es nicht „ein Freitag als Dreizehnter (dreizehnter Tag)“ heißen?

Mehr noch: Das englische „Friday the 13th“ ist ohne Komma gängig und es gibt ja auch Fälle wie „Alexander der Große“. Lässt sich das auf „Freitag der 13.“ übertragen oder ist ein Komma obligatorisch? […]

Antwort

Guten Tag Herr P.,

ein bisschen Flexibilität ist auch bei der Rechtschreibung und der Grammatik gefragt. Im Prinzip ist es Freitag, der 13. mit Komma:

an einem Freitag, dem Dreizehnten
schon wieder ein Freitag, der 13.
für jeden Freitag, den 13.

Es handelt sich oft um eine besondere Datumsangabe, weil dann eine Portion Aberglaube und zusätzliche Bedeutung mitmischt. Ich halte deshalb die Kombination von bestimmtem und unbestimmtem Artikel für gut möglich – nur schon deshalb, weil sie mehr oder weniger regelmäßig vorkommt.

Man könnte weiter dafür plädieren, dass es sich um den Namen eines besonderen Tages handelt, und ohne Komma schreiben:

schon wieder ein Freitag der Dreizehnte
die Angst vor [dem] Freitag dem 13.

Es ist aber anders als Alexander der Große, Elisabeth die Zweite, Lukas der Lokomotivführer oder Shaun das Schaf kein wirklicher Eigenname. Der Freitag(,) der Dreizehnte, den Sie hier meinen, passt also weder zu den eigentlichen Datumsangaben noch zu den besonderen Eigennamen.

Um auf die Flexibilität zurückzukommen: Man kann für Freitag der 13. ohne Komma argumentieren, wenn ein Unglückstag gemeint ist. Das Komma ist aber auch gut vertretbar. Wenn Sie „auf Nummer sicher gehen“ wollen, wählen Sie die Schreibung mit Komma, die übrigens auch (implizit) in den Rechtschreibwörterbüchern angegeben wird:

schon wieder ein Freitag, der Dreizehnte
die Angst vor [dem] Freitag, dem 13.

Man könnte auch ein Freitag als Dreizehnter sagen, aber das ist für diesen besonderen Tag nicht üblich und entsprechend weniger gut verständlich. So viel zu diesem Thema am heutigen Freitag, dem Dreißigsten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

„Na klar“ und das Komma

Frage

Wenn jemand sagt: „Na klar(,) können Asthmatiker Fußball spielen!“, würde ich auf das Komma nach „na klar“ verzichten. Es schaut aber merkwürdig aus. Ist das dennoch korrekt?

Antwort

Guten Tag Frau S.,

Sie sollten tatsächlich auf das Komma verzichten. Wenn Sie na klar durch zum Beispiel natürlich, selbstverständlich oder einfaches klar ersetzen, sehen Sie das vielleicht besser. Es handelt sich um einen Ausdruck der Stellungnahme. Wenn eine solcher Ausdruck vor dem Satz steht, wird er durch ein Komma abgetrennt:

Selbstverständlich, Asthmatiker können Fußball spielen!
Natürlich, Asthmatiker können Fußball spielen!
Aber gewiss, Asthmatiker können Fußball spielen!
Na klar, Asthmatiker können Fußball spielen!

Man kann eine solche Stellungnahme aber auch wie eine Adverbialbestimmung in den Satz einbinden. Dann steht sie nicht vor dem Satz, sondern im Satz an erster Stelle. Entsprechend ändert sich die Wortstellung – und man schreibt kein Komma:

Selbstverständlich können Asthmatiker Fußball spielen!
Natürlich können Asthmatiker Fußball spielen!
Aber gewiss können Asthmatiker Fußball spielen!
Na klar können Asthmatiker Fußball spielen!

Vielleicht sieht der Satz für Sie deshalb merkwürdig aus, weil dieses eingebundene na klar in geschriebener Form (noch) stärker umgangssprachlich ist als die Variante mit vorangestelltem na klar.

Na klar, hier muss ein Komma stehen!
Na klar muss hier kein Komma stehen!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Die Satzzeichen bei „besser gesagt“

Frage

Die Kommasetzung bzw. Zeichensetzung bei „besser gesagt“ ist mir unklar. Welche Variante ist richtig?

Ich suchte einen Experten, aber der, besser gesagt die, stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Ich suchte einen Experten, aber der, besser gesagt, die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Ich suchte einen Experten aber der, besser gesagt: die, stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Oder ganz anders?

In erster Linie interessiert mich die Regel, die entscheidet, ob hinter „die“ ein Komma stehen muss.

Antwort

Guten Tag Frau S.,

bei der Wendung besser gesagt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es handelt sich um eine formelhafte Wendung, die nach § 76 der Rechtschreibregelung durch Kommas abgetrennt werden kann. Häufig wird die Wendung mit oder kombiniert.

a) ohne Kommas:

Ich suchte einen Experten, aber der oder besser gesagt die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

b) mit Kommas:

Ich suchte einen Experten, aber der oder, besser gesagt, die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Ohne oder muss in dieser Aufzählung anstelle des oder ein Komma stehen. Nach gesagt kann wie oben ein Komma stehen, je nachdem ob man besser gesagt abtrennen möchte oder nicht.

a)

Ich suchte einen Experten, aber der, besser gesagt die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

b)

Ich suchte einen Experten, aber der, besser gesagt, die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Dies sind die Schreibweisen, die ich empfehlen würde. Man kann aber auch Gedankenstriche oder einen Doppelpunkt verwenden. Zum Beispiel:

Ich suchte einen Experten, der kochen kann, aber der – besser gesagt die – stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Ich suchte einen Experten, aber der – besser gesagt: die stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Ich suchte einen Experten, aber der – besser gesagt: die – stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

Dann noch zum Komma hinter die: Dort sollte kein Komma stehen, außer wenn man die Gedankenstriche im Satz oben durch Kommas ersetzt. Ich finde aber, dass die Kommas hier nicht stark genug trennen bzw. eher verwirrend als trennend sind, und würde sie deshalb nicht empfehlen:

Ich suchte einen Experten, aber der, besser gesagt die, stand die ganze Zeit neben mir: Anna.

So viele oder, besser gesagt, zu viele Möglichkeiten! Kein Wunder, dass auch ich bei besser gesagt oder anders gesagt immer wieder ins Zweifeln komme, wie mit den Satzzeichen umzugehen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp