Steigerung von „optimal“

Herr P. schreibt:

Für „optimal“ bietet Canoo-net die Steigerungsformen „optimaler“/“am optimalsten“ an. Wenn etwas „optimal“ ist, gibt’s allerdings keine Steigerung mehr!

mfG

Antwort:

Sehr geehrter Herr P.,

Wir danken Ihnen für Ihren Hinweis. Gemäß der strengen Schulgrammatik haben Sie recht. Das Adjektiv „optimal“ ist ein sogenanntes absolutes Adjektiv, das in seiner Grundbedeutung nicht gesteigert werden kann.

Wir gehen aber davon aus, dass auch absolute Adjektive gesteigert werden können, wenn sie gefühlsmäßig, bewusst übertreibend oder in übertragenem Sinne verwendet werden. Hier ein Zitat, in dem (unserer Meinung nach) bewusst und richtig Steigerungsformen verwendet werden, um die ‚Absolutheit‘ zu benachdrucken:

„Es sind die absolutesten Gegenpole, man kann sich keine absoluteren Gegensätze denken.“

Mehr zu diesem Punkt finden Sie in unseren Grammatikseiten unter Komparation, Steigerungslos.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Deklination von Sprachbezeichnungen

Frau L fragt:

Sehr geehrte Damen und Herren

Mein Name is L., ich wohne in der Schweiz. Ich benuzte Ihre Webseite sehr oft und bin ich sehr froh und dankbar, dass euch gibt.

Nun, habe ich heute das Wort „Deutsch“ gesucht mit euerem folgenden Resultat :

Wortklasse: Nomen
Genitiv Singular: Deutsch / Deutschs
Nominativ Plural: Ohne Plural
Artikel: das
Flexionsklasse: s/e

Singular:
Nominativ das Deutsch –
Akkusativ das –
Dativ dem Deutsch –
Genitiv des s

Ich habe diese Wort „Deutsch“ in einem anderen Wörterbuch gesucht. Da
Genitiv Singular wird in einer anderen Form dekliniert z.B. mit „en“ und nicht mit
„s“

Nominativ das Deutsch
Genitiv – des Deutschen

Könnten Sie mir bitte die richtige Deklination bekannt geben?
Bezüglich Genitiv singular- des Deutsch Worts

Für Ihre Bemühungen herzlichen Dank!

Mit ferundlichen Grüssen

PS: Ich bitte euch um Entschuldigun meinen Fehler.

Antwort:

Sehr geehrte Frau L.,

es freut uns zu hören, dass sie eine regelmäßige Benutzerin unserer Sprachseiten sind. Zu Ihrer Frage:

Es gibt im Deutschen für viele Sprachen zwei Bezeichnungen, die beide vom entsprechenden Adjektiv abgeleitet sind:

1) Endungslos: Deutsch, Französich, Russisch, usw.
Diese Bezeichnung verwendet man unter anderem, wenn eine bestimmte, näher gekennzeichnete Art der Sprache gemeint ist. Die Wortformen sind endungslos. Im Genitiv kann die Endung -s verwendet werden. Beispiele:

Nom: Mein Deutsch / das Französisch dieser Schüler könnte besser sein
Akk: Gepflegtes Deutsch / schlechtes Englisch schreiben.
Dat: mit Touristenspanisch / in modernem Französisch
Gen: die Eigenheiten des gesprochenen Deutsch / Russisch
oder die Eigenheiten des gesprochenen Deutschs / Russischs

Ebenfalls mit diesen Formen: Deutsch lernen/unterrichten; auf Deutsch, in Deutsch

2) Wie ein Adjektiv gebeugt, immer mit Artikel: das Deutsche, das Französische usw.
Diese Bezeichnung wird eher verwendet, wenn die Sprache im Allgemeinen gemeint ist.

Nom: das Deutsche ist eine germanische Sprache (o. Deutsch ist…)
Akk: etwas ins Deutsche übersetzen
Dat: etwas aus dem Deutschen übersetzten
Gen: die Eigenheiten des Deutschen

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp

erleuchtet haben

Herr S. schreibt:

Hallo zusammen,

wie sagen die erleuchteten Redakteure? Ich habe erleuchtet, oder ich bin erleuchtet?

Viel Spaß

Antwort:

Sehr geehrter Herr S.,

erleuchtete Redakteure werden wohl eher sagen, dass sie erleuchtet sind. Redakteure können aber durchaus auch sagen, dass sie etwas erleuchtet haben.

Das Verb „erleuchten“ steht mit dem Hilfsverb „haben“, d.h. das Perfekt (die Vorgegenwart) wird mit „haben“ gebildet. Siehe Eintrag „erleuchten“ in Canoonet.

Dies gilt sowohl für den wörtlichen als auch für den übertragenen Sinn:

„Er hat den Raum mit einer Taschenlampe erleuchtet.“
„Dieses Buch hat ihn in seinem ganzen Leben am meisten erleuchtet.“

Diese Sätze können in das Zustandspassiv gesetzt werden:

„Der Raum ist [von einer Taschenlampe] erleuchtet.“
„Er ist [durch dieses Buch] erleuchtet.“

Ein erleuchteter Raum oder ein erleuchteter Redakteur ist also erleuchtet (= Zustandspassiv), weil ihn jemand oder etwas erleuchtet hat (= Perfekt).

Die Angabe des Hilfsverbes in Wörterbüchern bezieht sich immer auf die Bildung der Formen des Perfekts. Sie wird deshalb gemacht, weil die Formen des Perfekts je nach Verb mit „haben“ oder mit „sein“ gebildet werden („ich habe gegessen“ vs „ich bin gegangen“). Für die Bildung des Zustandspassiv muss keine Angabe gemacht werden, da die Verben, bei denen es möglich ist, es immer mit „sein“ bilden.

Aus diesem Grund gibt unser Wörterbuch an, dass das Verb „erleuchten“ mit dem Hilsverb „haben“ steht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

am Freitag, den/dem 12. 12. 2006

Herr S. fragt:

hallo!!

Leider finde ich keine Erläuterungen über folgenden Fall:

Beobachtung vom 04.auf den 05.12.2006 Beobachtung vom 04. auf dem 05.12.2006??

den oder dem ???

Ich lade euch ein am Freitag, den/m 12.12.2006 ??

Bitte um kurze Korrektur
Vielen herzlichen Dank

Antwort:

Sehr geehrter Herr S.,
verzeihen Sie bitte diesen etwas haarspalterischen Beginn: Bei Ihrer Frage geht es nicht um Rechtschreibung, sondern um ein grammatikalisches Problem. Dies nur um anzugeben, warum Sie eventuell die Antwort vergeblich auf unseren Seiten zur Rechtschreibung gesucht haben.

Die Präposition „auf“ steht in diesem Fall mit dem Akkusativ: „von wem oder was auf wen oder was„. Vgl. Canoonet: „auf“ mit Dativ oder mit Akkusativ.

Es heißt also:
„Beobachtung vom 04.auf den 05.12.2006“

Bei Datumsangaben bei einem Wochentag sind sowohl der Akkusativ als auch der Dativ möglich. Siehe Canool.net: Ordinalzahlen, Datumsangaben.

Beide Möglichkeiten sind somit korrekt:

„Ich lade euch am Freitag, den 12.12.2006 ein“ oder
„Ich lade euch am Freitag, dem 12.12.2006 ein“

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp