Die Bogen und die Bögen

Frage

In unserer örtlichen Presse, aber auch in der Öffentlichkeit wird der Plural von Bogen immer wieder mit Bögen gebildet. Ich meine, gelernt zu haben, dass der Plural von Bogen auch Bogen ist. Oder unterscheidet man sogar zwischen dem Papierbogen und dem architektonischen Bogen bei der Mehrzahlbildung?

Antwort

Sehr geehrter Herr F.,

der Plural von der Bogen lautet in der Standardsprache die Bogen. Dass eine Variante korrekt ist, heißt aber nicht unbedingt, dass eine andere falsch sein muss. Vor allem im südlichen deutschen Sprachraum wird nämlich neben die Bogen auch in der Standardsprache oft die umgelautete Form die Bögen verwendet. Das gilt offensichtlich nicht nur für den südlichen deutschen Sprachraum, denn Sie wohnen in der Nähe von Braunschweig (Niedersachsen) und treffen diese Form in Ihrer lokalen Presse an. Bei der Wahl zwischen o und ö spielt die Bedeutung übrigens (fast) keine Rolle. Neben die Triumphbogen, die Papierbogen und die Geigenbogen gibt es auch die Triumphbögen, die Papierbögen und die Geigenbögen. Bei die Ellbogen oder die Ellenbogen sind die Formen mit Umlaut standardsprachlich allerdings nicht üblich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Die Niederlande und die Mehrzahl

Frage

Ich schreibe gerade eine Seminararbeit über das Steuerrecht der Niederlande. Hierzu meine Frage: Warum heißt es Die Niederlande liegen in Westeuropa und nicht Die Niederlande liegt in Westeuropa? Warum verwende ich den Plural? Die Niederlande sind kein föderalistischer Staat. Es kann also nicht daran liegen, dass die Niederlande in mehreren Teilstaaten unterteilt sind (oder ist?).

Antwort

Sehr geehrter Herr M.,

die Niederlande sind heute tatsächlich kein föderalistischer Staat, aber sie sind aus einem Verbund verschiedener Länder (alter Plural: Lande) entstanden und hießen früher auch einmal Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. (Mehr Geschichtliches dazu finden Sie unter anderem in Wikipedia, und zwar hier und hier.) Aus diesem Grund ist Niederlande im Deutschen ein Ländername, der wie Vereinigte Staaten im Plural verwendet wird:

Die Niederlande gehören zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt.
Wir fahren in die schönen Niederlande.
Viele Blumen werden aus den Niederlanden importiert.
politische Bedenken seitens der Niederlande

Und nicht nur im Deutschen:

les Pay-Bas (Französisch, Plural)
los Países Bajos (Spanisch, Plural)
i Paesi Bassi (Italienisch, Plural)
The Netherlands (Englisch, Singular oder Plural)

Aber ausgerechnet im Niederländischen wird dieses Land mit dem in der Einzahl verwendeten Namen Nederland bezeichnet. Hochoffiziell heißt der Staat aber Koninkrijk der Nederlanden (wörtliche Übersetzung: Königreich der Niederlande). Man kennt also auch dort eine Pluralform für das Land.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Drehen unsere Vorfahren sich in ihrem Grab oder in ihren Gräbern um?

Frage

Ich zweifle gerade bei folgendem Satz:

Es wurde der Beschluss gefasst, dass das Grab der nachstehenden verstorbenen Personen in absehbarer Zeit umgegraben und neu belegt wird.

Oder:

Es wurde der Beschluss gefasst, dass die Gräber der nachstehenden verstorbenen Personen in absehbarer Zeit umgegraben und neu belegt werden.

Meine Frage: Welche der beiden Versionen ist sprachlich besser bzw. korrekter? Gibt es einen Anwendungs- und/oder Bedeutungsunterschied?

Antwort

Sehr geehrter Herr M.

Wenn ein Gegenstand, ein Element usw. pro Person nur einmal vorhanden ist oder pro Person nur einmal betroffen ist, dann kann der Singular verwendet werden, auch wenn es um mehrere Personen geht. Die Singularform ist dann als pro Person zu verstehen:

Sie zündeten sich eine Zigarette an.
oder: Sie zündeten sich Zigaretten an.

Alle parkten ihr Auto hinter dem Haus.
oder: Alle parkten ihre Autos hinter dem Haus.

Wenn Sie von dieser Schande wüssten, würden seine Vorfahren …
… sich in ihrem Grab umdrehen.
oder: … sich in ihren Gräbern umdrehen.

Auch in Ihrem Satz sind beide Varianten möglich. Es ist mir nicht bekannt, dass hier eine Form üblicher oder stilistisch besser wäre.

das Grab der nachstehenden verstorbenen Personen
oder: die Gräber der nachstehenden verstorbenen Personen

Interessant ist, dass bei Körperteilen und zum Beispiel auch bei Leben nur der Singular üblich ist:

Er schüttelt allen die Hand.
nicht: Er schüttelt allen die Hände;
außer wenn er allen beide Hände schüttelt.

Sie haben beide die Nase gebrochen.
nicht: Sie haben beide die Nasen gebrochen.

Viele verloren dabei ihr Leben.
nicht: Viele verloren dabei ihre Leben.

Wie sich das genau erklären lässt, ist mir nicht deutlich. Es können nicht nur rein logische Gründe sein, denn ich glaube mich aus meinem (weit zurückliegenden) Englischunterricht erinnern zu können, dass gerade hier im Englischen vor allem der Plural üblich ist:

They both broke their noses.
Many lost their lives.

Wie stark diese Tendenz im Englischen ist, kann ich an dieser Stelle leider nicht überprüfen. Es scheint aber auch hier so zu sein, dass es nicht nur eine einzige logische Ausdrucksart gibt, sondern dass man in verschiedenen Sprachen verschiedenen Logiken“ folgt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Geht man ins „Rheingold“ oder in „Das Rheingold“?

Frage

Meine Freundin fragte gestern ihre Mutter, ob sie mit ihr ins Rheingold komme, woraufhin die Mutter fragte, ob das eine Kneipe sei. Meine Freundin hat gelacht und sich gewundert, dass sie die Oper „Das Rheingold“ nicht kenne. Ich sagte, dass man dann auch nicht ins sagen dürfe sondern in „Das Rheingold“ sagen müsse. Können Sie mir sagen, wer recht hat und weswegen?

Antwort

Sehr geehrte Frau D.,

Ihre Freundin hat zwar recht, aber es ist nicht sehr erstaunlich, dass ihre Mutter zuerst meinte, es handle sich um ein Lokal. Die Formulierung ins „Rheingold“ gehen klingt relativ locker, sodass außer vielleicht eingefleischten Opernliebhabern und natürlich Bayreuthern nicht unbedingt jeder als Erstes an ein hehres Wagnerwerk denkt. Aber wie bereits gesagt: Sie hat recht.

Auch in diesem Satz steht ins einfach für in das. Wenn man die Oper „Das Rheingold“ besucht, kann man also sagen, dass man ins „Rheingold“ geht. Man kann übrigens auch sagen, dass man in „Das Rheingold“ geht. In ähnlicher Weise sind beide der folgenden Formulierungen korrekt:

Er tritt in der „Walküre“ auf, die ebenfalls zum „Ring des Nibelungen“ gehört.

oder seltener

Er tritt in „Die Walküre“ auf, die ebenfalls zu „Der Ring des Nibelungen“ gehört.

Werktitel werden üblicherweise gleich gebeugt wie normale Wortgruppen (ins „Rheingold“ gehen). Der gebeugte Artikel wird dabei aus dem Titel gelöst und kann wie ein „normaler“ Artikel mit einer Präposition verschmelzen (vgl. diese Rechschreibregel).

Wenn der Titel nicht gebeugt wird (in „Das Rheingold“ gehen), sollte man unbedingt Anführungszeichen verwenden. Aber auch bei der üblicheren, gebeugten Form empfiehlt sich die Verdeutlichung durch Anführungszeichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Macht er nach 500 Metern oder nach 500 Meter schlapp?

Frage

Wann sind Maße und Gewichte zu deklinieren? Zum Beispiel:

Er legte eine Strecke von 100 Kilometer(n) zurück.
Nach 500 Meter(n) macht er schlapp.
Die Tonne hatte einen Inhalt von 50 Liter(n).

Antwort:

Sehr geehrter Herr W.,

bei all Ihren Beispielen sind beide Varianten richtig:

eine Strecke von 100 Kilometer oder ein Strecke von 100 Kilometern
nach 500 Meter oder nach 500 Metern
ein Inhalt von 50 Liter oder ein Inhalt von 50 Litern

Wenn männliche und sächliche Maßangaben, die auf unbetontes -er oder -el enden, im Dativ Plural stehen, werden Sie sowohl gebeugt als auch ungebeugt verwendet. Dies gilt für Maßangaben auf -meter und -liter sowie für die Bruchzahlen. Also auch zum Beispiel:

Fanzone Wien zu zwei Drittel gefüllt oder Fanzone Wien zu zwei Dritteln gefüllt

Wenn ein Läufer mit nicht allzu guter Kondition nach einem halben Kilometer nicht mehr weiterkommt, macht er also nach 500 Meter oder nach 500 Metern schlapp. Die Grammatik lässt beides zu und dem keuchenden Läufer ist die Deklination dann wahrscheinlich ohnehin völlig egal.

Mehr dazu, wie man Maß- und Mengenangaben dekliniert oder eben nicht dekliniert, finden Sie auf dieser Grammatikseite.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Gebührt oder gebühren ihm Respekt und Anerkennung?

Frage

Wie muss es richtig heißen: „dafür gebührt ihm Respekt und Anerkennung“ oder „dafür gebühren ihm Respekt und Anerkennung“?

Antwort

Sehr geehrter Herr S.,

wenn das Subjekt aus mit und verbundenen Teilen besteht, muss das Verb im Prinzip im Plural stehen. Das Subjekt ist hier Respekt und Anerkennung.

Dafür gebühren ihm Respekt und Anerkennung.

Bei Wortpaaren, die ohne Artikel stehen und die als eine Einheit aufgefasst werden, kann das Verb aber auch im Singular verwendet werden. Zum Beispiel:

Freund und Feind war eingeladen. Essen und Trinken wurde draußen serviert, während im Saal Musik und Tanz die Gäste erfreute.

oder

Freund und Feind waren eingeladen. Essen und Trinken wurden draußen serviert, während im Saal Musik und Tanz die Gäste erfreuten.

Wenn ein solcher Empfang ein voller Erfolg war, lässt sich über den Organisator sagen:

Dafür gebührt im Respekt und Anerkennung.

Beide Formulierungen sind also möglich. Wenn man die Singularform gebührt verwendet, wird Respekt und Anerkennung als eine zusammengehörende Einheit aufgefasst. Nimmt man die Pluralform gebühren, sind Respekt und Anerkennung zwei selbstständige Einheiten. Sehen Sie auch die entsprechende Grammatikseite.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Die indirekte Rede und der Konjunktiv

Frage

Ich habe eine Frage zur indirekten Rede: Wenn ich die Ausführungen im aktuellen Duden richtig verstehe, muss man in den Fällen, bei denen der eigentlich zu verwendende Konjunktiv Präsens mit dem Indikativ Präsens identisch ist, den Konjunktiv Präteritum verwenden. Stimmt das? Dieses ständige hätten stört mein Sprachgefühl, aber vielleicht liege ich da ja falsch und meine Kollegen, die das haben stört, richtig.

Beispiel:
Er sagte: „Wir haben uns getroffen.“
Er sagte, sie haben sich getroffen. ODER Er sagte, sie hätten sich getroffen.

Antwort

Sehr geehrte Frau F.,

die indirekte Rede wird mit Hilfe von zwei Mitteln ausgedrückt:

  • Konjunktiv
  • Nebensatz

In der indirekten Rede verwendet man im Prinzip den Konjunktiv I (Konjunktiv Präsens). Der Satz Er sagt: Ich habe sie getroffen“ wird dann in der indirekten Rede zu:

Er sagte, er habe sie getroffen.
Er sagte, dass er sie getroffen habe.

Der Konjunktiv gibt an, dass es sich nicht um die eigenen, sondern um die Worte von jemand anders handelt. Wenn nach Verben wie sagen, behaupten, erklären, erzählen, fragen usw. ein mit dass, ob oder einem Fragewort eingeleiteter Nebensatz folgt, kann das darin Ausgedrückte eigentlich nichts anderes als indirekte Rede sein. Deshalb ist der Konjunktiv nicht mehr unbedingt notwendig und wird in einem solchen Nebensatz auch der Indikativ verwendet:

Er sagte, dass er sie getroffen hat.

Einige strengere Grammatiker, bezeichnen die die Verwendung des Indikativs auch im Nebensatz als falsch oder umgangssprachlich. Diese Meinung teile ich nicht. In einem nicht eingeleiteten Nebensatz ist allerdings von der Verwendung des Indikativs abzuraten. Also nicht: Er sagte, er hat sie getroffen, denn das stimmt mit der direkten Rede überein: Er sagte: „Er hat sie getroffen.“

Wenn der Konjunktiv I mit dem Indikativ Präsens zusammenfällt, ist die Kennzeichnung der indirekten Rede durch den Konjunktiv nicht mehr möglich:

Nicht: Er sagte, sie haben einander getroffen

Sie müssen dann wie vom Duden angegeben auf den Konjunktiv II (oder in bestimmten Fällen auf die würde-Form) ausweichen.

Er sagte, sie hätten einander getroffen.
Er sagte, dass sie einander getroffen hätten.

Im Nebensatz ist dieses hätten allerdings nicht unbedingt notwendig, denn dort ist ja – wie oben erwähnt – auch der Indikativ möglich:

Er sagte, dass sie einander getroffen haben.

Ein weiteres Beispiel:

nicht: Sie sagten, sie verlieren die Geduld.
sondern: Sie sagten, sie verlören die Geduld
dafür gebräuchlicher: Sie sagten, sie würden die Geduld verlieren.

Oder mit einem Nebensatz:

Sie sagten, dass sie die Geduld verlören/verlieren würden.
Sie sagten, dass sie die Geduld verlieren.

Wenn Sie Ihrem Sprachgefühl folgend in solchen Fällen lieber nicht den Konjunktiv II (Konjunktiv Präteritum) oder die würde-Form verwenden, können Sie also immer erwägen, die indirekte Rede in einem Nebensatz auszudrücken.

Mehr Angaben finden Sie hier:
Indirekte Rede
insbesondere:
Indirekte Rede und Konjunktiv
Stilistische Kriterien

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

In beiderseitigem Einvernehmen oder im beiderseitigen Einvernehmen?

Frage

Wie ist die Redewendung richtig: in beiderseitigem Einvernehmen oder im beiderseitigen Einvernehmen? Die Frage ist, ob der bestimmte Artikel dem gebraucht oder nicht. Bei Google steht es 23.000 zu 12.300 für in beiderseitigem.

Antwort

Sehr geehrte Frau B.,

Wörterbücher wie zum Beispiel Duden und DWDS, die Mehrheit der Fundstellen auf Google und mein eigenes bescheidenes Sprachgefühl sind alle für die artikellose Variante in beiderseitigem Einvernehmen. Es gibt viele mehr oder weniger feste Wendungen, bei denen ein Substantiv ohne Artikel steht. Zum Beispiel:

in freundschaftlichem Einvernehmen
in hohem Maße
mit vorzüglicher Hochachtung
zu gegebener Zeit

Mit in beiderseitigem Einvernehmen liegen Sie also immer richtig.

Trotz dieses „3:0-Sieges“ der artikellosen Variante, ist die Variante mit Artikel (im beiderseitigen Einvernehmen) nicht falsch. Sie ist grammatikalisch korrekt formuliert und sie wird auch verhältnismäßig häufig verwendet. Sie ist allerdings weniger üblich und entspricht allerdings nicht der „offiziellen“ festen Wendung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

Das Aggregat ist Probe gelaufen: Hilfsverb bei laufen

Frage

Welcher Satz ist korrekt: Gestern ist das neue Notstrom-Aggregat zur Probe gelaufen oder Gestern hat das neue Notstrom-Aggregat zur Probe gelaufen?

Antwort

Sehr geehrter Herr K., das Verb laufen wird meistens mit sein konjugiert:

Ich bin nach Hause gelaufen.
Ich bin schnell gelaufen.
Ich bin zehn Kilometer weit gelaufen.
Der Schweiß ist mir über das Gesicht gelaufen.

Ausnahmen sind Verwendungen wie zum Beispiel:

Ich habe mich müde gelaufen.
Ich bin oder habe 8 Runden gelaufen.
Ich bin oder habe einen neuen Rekord gelaufen.
Ich bin (selten: habe) Ski gelaufen.

Auch die Wendung Probe laufen steht mit dem Hilfsverb sein:

Gestern ist das neue Notstromaggregat Probe gelaufen.

Wie Sie sehen, lasse ich zur weg. In diesem Sinne sagt man besser einfach Probe laufen als zur Probe laufen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp

für euch zwei Hübsche(n)?

Frage

Zu Ostern haben wir in unserer Familie eine Diskussion. Folgender Satz wurde hart diskutiert:

Liebe Oma und lieber Opa,
wir laden Euch zwei Hübsche am Mittwoch ein ….

Oder heißt es:

Liebe Oma und lieber Opa,
wir laden Euch zwei Hübschen am Mittwoch ein …

Antwort

Sehr geehrter Herr R.,

Hoffentlich haben Sie nicht allzu hart diskutiert. Beide Formulierungen sind nämlich möglich. Das substantivierte Adjektiv Hübsche wird hier als eine nähere Bestimmung oder Beifügung zu einem Personalpronomen (euch) verwendet. Im Prinzip gilt dabei, dass das Adjektiv stark gebeugt wird:

ich Armer (m.) resp. ich Arme (w.)
du Liebes
mir Unglücklichem (m.) resp. mir Unglücklicher (w.)
usw.

Im Plural wird hier aber manchmal auch schwach gebeugt. Im Nominativ Plural wird sogar häufiger schwach als stark gebeugt:

schwach: wir Deutschen neben stark: wir Deutsche
schwach: ihr zwei Hübschen neben stark: ihr zwei Hübsche

Im Akkusativ Plural – um einen solchen handelt es sich in Ihrem Beispielsatz – ist die schwache Beugung weniger üblich, sie kommt aber vor:

stark: für uns Deutsche neben selten schwach: für uns Deutschen
Stark: wir laden Euch zwei Hübsche ein neben selten schwach: wir laden euch zwei Hübschen ein.

In diesem Fall sind also beide Formen möglich, zumal es sich bei Ihrer Einladung um eine eher umgangssprachliche Formulierung handelt. Standardsprachlich ist allerdings im Akkusativ Plural die starke Form mit der Endung -e vorzuziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bopp