Frage
Könnten Sie mir bitte verraten, wie die korrekte Pluralform für auf -x endende französische Namen wie Delachaux heißt: „die Delachaux“ oder „die Delachauxs“?
Antwort
Guten Tag Frau F.,
die kurze Antwort lautet:
die Delachaux
Und hier ein etwas längere Erklärung: Eine Regel, die genau diesen Fall beschreibt, kenne ich nicht. Ich würde analog zu anderen Eigennamen vorgehen.
Im Genitiv Singular gilt Folgendes:
Strauß’ Walzer
Schulz’ letzter Roman
Clairvaux’ Leben
Delachaux’ Tochter
Die Regel lautet: Bei auf s, ss, ß, x, z und ce endenden Namen setzt man im Genitiv Singular ein Apostroph statt der Endung s, und zwar auch dann, wenn im Genitiv ein s gesprochen wird. Das Beispiel auch der Rechtschreibregelung § 80(1) ist Clairvaux’ Leben und Wirken.
Im Nominativ Plural geht man so vor:
die Strauß sind / die Straußens sind
die Schulz haben / die Schulzens haben
die Clairvaux haben
die Delachaux sind
Hier gibt es keine explizite Regel. Deutsche Familiennamen mit s, ss, ß, x oder z am Schluss können endungslos sein oder die Endung –ens annehmen. Weiter gilt analog zur Genitivform für fremdsprachige Namen auf s, ss, x, z oder ce, dass keine Endung geschrieben wird, auch wenn die Endung s gesprochen wird (die Endung -ens kommt hier nicht in Frage).
Diese Sichtweise wird auch von geschriebenen Pluralformen wie diesen unterstützt:
die Bordeaux (mit oder ohne Endung s gesprochen)
die Grands Prix (meist ohne Endung s gesprochen)
die Cachenez (mit oder ohne Endung s gesprochen)
die Pincenez (mit Endung s gesprochen)
Die beiden alten Delachaux konnten die Etiketten der Bordeaux nur mit Hilfe ihrer Pincenez lesen – und dies ganz ohne geschriebene Endungen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp